Adventkalender: Unterschied zwischen den Versionen

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Es entstanden verschiedene Adventkalender-Formen. Manche Familien hängten nach und nach 24 Bilder mit weihnachtlichen Motiven an die Wand oder zeichneten Kreidestriche an die Tür, wobei für die Sonntage jeweils ein langer Strich vorgesehen war und die Kinder täglich einen wegwischen durften. "Adventbäumchen" waren ebenfalls verbreitet – selbstgebastelte Holzgestelle, an denen die Kinder tagtäglich eine kleine Fahne oder einen Stern mit Bibelversen anbrachten, manche Familien zündeten dazu auch eine Kerze an. Das zunehmende Licht symbolisierte die bevorstehende Ankunft des "Lichts der Welt", Jesus Christus.
Es entstanden verschiedene Adventkalender-Formen. Manche Familien hängten nach und nach 24 Bilder mit weihnachtlichen Motiven an die Wand oder zeichneten Kreidestriche an die Tür, wobei für die Sonntage jeweils ein langer Strich vorgesehen war und die Kinder täglich einen wegwischen durften. "Adventbäumchen" waren ebenfalls verbreitet – selbstgebastelte Holzgestelle, an denen die Kinder tagtäglich eine kleine Fahne oder einen Stern mit Bibelversen anbrachten, manche Familien zündeten dazu auch eine Kerze an. Das zunehmende Licht symbolisierte die bevorstehende Ankunft des "Lichts der Welt", Jesus Christus.


Auch in katholischen Familien wurde eine Art Adventkalender praktiziert. Bei gutem Benehmen durfte der Nachwuchs bis [[Heiligabend]] täglich einen Strohhalm in die [[Krippe]] legen, damit das Jesuskind schön weich liegen konnte. Diese Tradition ist in manchen Klosterschulen noch heute lebendig.
Auch in katholischen Familien wurde eine Art Adventkalender praktiziert. Bei gutem Benehmen durfte der Nachwuchs bis [[Heiligabend]] täglich einen Strohhalm in die Krippe legen, damit das Jesuskind schön weich liegen konnte. Diese Tradition ist in manchen Klosterschulen noch heute lebendig.


In Österreich entstand eine besondere Form des Adventkalenders, die "Himmelsleiter". Dabei bewegt sich das Christkind täglich eine Sprosse der Leiter abwärts, um den Gedanken zu verdeutlichen, dass Gott zu Weihnachten in seinem Sohn Jesus Christus auf die Erde kam. Im skandinavischen Raum hingegen setzte sich die Adventskerze durch. Diese Kerze war in 24 Abschnitte unterteilt, und an jedem Tag ließen die Familien die Kerze bis zur nächsten Markierung abbrennen.
In Österreich entstand eine besondere Form des Adventkalenders, die "Himmelsleiter". Dabei bewegt sich das Christkind täglich eine Sprosse der Leiter abwärts, um den Gedanken zu verdeutlichen, dass Gott zu Weihnachten in seinem Sohn Jesus Christus auf die Erde kam. Im skandinavischen Raum hingegen setzte sich die Adventskerze durch. Diese Kerze war in 24 Abschnitte unterteilt, und an jedem Tag ließen die Familien die Kerze bis zur nächsten Markierung abbrennen.


Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden auch vermehrt "Weihnachtsuhren" populär. Dabei war eine Scheibe mit zwölf oder 24 Abschnitten markiert, und jede Unterteilung enthielt Liedtexte oder Bilder. Täglich durfte ein Zeiger einen Schritt nach vorne gestellt werden.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden auch vermehrt "Weihnachtsuhren" populär. Dabei war eine Scheibe mit zwölf oder 24 Abschnitten markiert, und jede Unterteilung enthielt Liedtexte oder Bilder. Täglich durfte ein Zeiger einen Schritt nach vorne gestellt werden.
[[Category: Geschichte]]

Aktuelle Version vom 10. Dezember 2023, 21:45 Uhr

Die Geschichte der Adventkalender beginnt im Jahr 1838. Johann Heinrich Wichern, Leiter des evangelischen Knabenrettungshauses "Rauhes Haus" bei Hamburg, hatte genug von der immer wiederkehrenden Frage der Kinder, wann endlich Weihnachten sei. Um die verbleibenden Tage bis zum Fest anschaulich zu machen, entwickelte er eine kreative Idee. Wichern nahm ein altes Wagenrad und einen Holzkranz, auf dem er 20 kleine rote und vier große weiße Kerzen platzierte. Bei den täglichen Andachten, in denen die Kinder gemeinsam Weihnachtslieder sangen, durften sie eine rote Kerze anzünden, an den Adventsonntagen zusätzlich eine weiße.

Während die katholische Kirche tägliche Adventandachten in der Kirche veranstaltete, lag bei den Protestanten der Fokus eher auf der Zusammenkunft der Familie. Diese las gemeinsam Bibelstellen, betete und sang Lieder. Da Zeit jedoch eine abstrakte Größe ist, entwickelten evangelische Eltern ab etwa 1840 verschiedene Methoden, um ihren Kindern die Wartezeit bis Heiligabend greifbar zu machen und die Vorfreude auf das Fest zu steigern.

Es entstanden verschiedene Adventkalender-Formen. Manche Familien hängten nach und nach 24 Bilder mit weihnachtlichen Motiven an die Wand oder zeichneten Kreidestriche an die Tür, wobei für die Sonntage jeweils ein langer Strich vorgesehen war und die Kinder täglich einen wegwischen durften. "Adventbäumchen" waren ebenfalls verbreitet – selbstgebastelte Holzgestelle, an denen die Kinder tagtäglich eine kleine Fahne oder einen Stern mit Bibelversen anbrachten, manche Familien zündeten dazu auch eine Kerze an. Das zunehmende Licht symbolisierte die bevorstehende Ankunft des "Lichts der Welt", Jesus Christus.

Auch in katholischen Familien wurde eine Art Adventkalender praktiziert. Bei gutem Benehmen durfte der Nachwuchs bis Heiligabend täglich einen Strohhalm in die Krippe legen, damit das Jesuskind schön weich liegen konnte. Diese Tradition ist in manchen Klosterschulen noch heute lebendig.

In Österreich entstand eine besondere Form des Adventkalenders, die "Himmelsleiter". Dabei bewegt sich das Christkind täglich eine Sprosse der Leiter abwärts, um den Gedanken zu verdeutlichen, dass Gott zu Weihnachten in seinem Sohn Jesus Christus auf die Erde kam. Im skandinavischen Raum hingegen setzte sich die Adventskerze durch. Diese Kerze war in 24 Abschnitte unterteilt, und an jedem Tag ließen die Familien die Kerze bis zur nächsten Markierung abbrennen.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden auch vermehrt "Weihnachtsuhren" populär. Dabei war eine Scheibe mit zwölf oder 24 Abschnitten markiert, und jede Unterteilung enthielt Liedtexte oder Bilder. Täglich durfte ein Zeiger einen Schritt nach vorne gestellt werden.